
Im Flor 11
37671 Höxter
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Die Internationalen Wochen gegen Rassismus im Kulturland sind von Landrat Michael Stickeln feierlich eröffnet worden. In der Aula des König-Wilhelm-Gymnasiums in Höxter war es eine Auftaktveranstaltung mit eindrucksvollen Aufführungen und Botschaften für Vielfalt und Toleranz und einem beeindruckenden Grußwort des diesjährigen Botschafters der IWgR, Hans-Werner Gorzolka.
Bis Sonntag, 30. März, hat das Kommunale Integrationszentrum des Kreises Höxter gemeinsam mit zahlreichen Vereinen, Organisationen und Institutionen im gesamten Kreisgebiet 50 Veranstaltungen und Aktionen auf die Beine gestellt, die unter dem Motto „Menschenwürde schützen“ stehen.
Landrat stellt Artikel eins des Grundgesetzes heraus und lobt das KWG
„In Zeiten, in denen Ausgrenzung und Diskriminierung zunehmen, ist es mehr denn je unsere gemeinsame Aufgabe, die Menschenwürde zu schützen und für ein friedliches Miteinander einzutreten“, stellte Landrat Michael Stickeln in seiner Eröffnungsrede den Artikel eins des Grundgesetzes heraus.
Der Landrat erinnerte an den im vergangenen Jahr verstorbenen Ehrenbürger und ehemaligen Bundesumweltminister sowie Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen, Klaus Töpfer, der einst Schüler des KWG war: „Klaus Töpfer hat als Freund und Fürsprecher der Schule in seinem Redebeitrag anlässlich des 150. Geburtstags des KWG im Jahr 2017 zur Toleranz und Vielfalt aufgerufen. Für diese Werte steht diese Schule seit Jahrzehnten.“
KWG-Schulleiterin Heike Edeler hebt Projekte hervor
„Wir im KWG als ‚Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage‘ setzen in vielen Projekten um, dass unsere Werte nicht nur auf dem Papier bestehen, sondern in unserem täglich Handeln sichtbar werden“, hob Heike Edeler in ihrer Begrüßungsrede vor den zahlreichen Gästen hervor. Die Schulleiterin des KWG verwies dabei unter anderem auf Austauschfahrten, die Herbstfahrt nach Auschwitz, die europäische Woche, Streitschlichter- und Schülerpaten sowie Anti-Mobbing-Projekte und die Anti-Mobbing-Projekte in allen Jahrgangsstufen. „Wir sollten uns eine Gesellschaft mit Toleranz und Akzeptanz erhalten, damit sie für alle von uns lebenswert ist.“
Bürgermeister Daniel Hartmann ruft zu Mut und zur Courage auf
Bürgermeister Daniel Hartmann unterstrich die Bedeutung der Vielfalt innerhalb der Schulgemeinschaft: „Hier sind Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen, verschiedenen Lebensgeschichten und unterschiedlichen Perspektiven – und genau das macht es so spannend, hier zusammen zu lernen.“ Hartmann appellierte an die Schülerinnen und Schüler, in Situationen von Ausgrenzung und Diskriminierung Mut und Courage zu zeigen.
Leidenschaftliche Rede von Botschafter Hans-Werner Gorzolka
Ein Höhepunkt der Auftaktveranstaltung war die leidenschaftliche Rede des diesjährigen IWgR-Botschafters Hans-Werner Gorzolka: Der Kreisheimatpfleger zeigte anhand seiner Familiengeschichte auf, was es bedeutete, in der Zeit des Nationalsozialismus zu leben. Er erinnerte an seinen Großvater, der 1934 von den Nationalsozialisten aus dem öffentlichen Dienst entfernt worden war, weil er als Anhänger der Sozialdemokratie als politisch unzuverlässig galt.
„Wir müssen Brücken bauen und sie nicht einreißen. Und wir sollten uns nicht in übertriebenen Nationalismus und schier unglaublichem Rassismus verlieren. Angesichts latenter und unüberwindbar erscheinender Kriege, Krisen und Probleme vergessen wir oft das Wertvollste, was wir gerade im Kreis Höxter haben: das Miteinander, das Beieinander und das Füreinander.“
Mit Nachdruck und bezogen auf die Geschichte des Nationalsozialismus betonte der Kreisheimatpfleger: „Alle Demokraten sind nicht nur dazu aufgerufen, sondern verpflichtet, zu einer menschenfreundlicheren Gesellschaft beizutragen, die den Ansprüchen unseres Grundgesetzes gerecht wird. Nie wieder ist jetzt. Der Muff von tausend Jahren darf sich auf keinen Fall weiterverbreiten oder gar an Macht gewinnen.“ Hans-Werner Gorzolka erhielt für seine eindringliche, appellierende und gleichzeitig Mut machende Rede langanhaltenden Applaus.
Susanne Stork: „Sei ein Mensch.“
Moderiert wurde die Auftaktveranstaltung von Susanne Stork. Die Redakteurin von Radio Hochstift betonte, dass Ausgrenzung und Rassismus nicht einfach passieren dürften. Ihre Kern-Botschaft war: „Sei ein Mensch.“
Ein Programm voller Höhepunkte
Highlights während der dreistündigen Auftaktveranstaltung waren unter anderem die Auftritte des Unterstufen-Chors des König-Wilhelm-Gymnasiums unter der Leitung von Sylvia Wiesemeyer-Koke sowie ein interaktives Spiel der Klasse 7c mit Sozialarbeiter Devin Coskun, welches die Vielfalt der Nationalitäten einer Schulklasse eindrucksvoll vorführte. Der Abitur-Jahrgang des KWG berichtete in einer Dia-Show über die Einflussnahme der Nationalsozialisten im Dritten Reich auf den Schulalltag. Abgerundet wurde das Programm mit dem Musikdrama „Die Kinder der toten Stadt“. Erklärt wurde das Musikdrama von Dr. Sarah Kass, Inhaberin des Instituts für Erinnerungskultur.
Vorfreude auf 50 Veranstaltungen und Aktionen
Landrat Michael Stickeln freut sich auf die zahlreichen Veranstaltungen und Aktionen, die während der Internationalen Wochen gegen Rassismus im gesamten Kreisgebiet stattfinden und setzt auf rege Resonanz: „Es ist unser gemeinsamer Auftrag, immer wieder laut und deutlich Stellung zu beziehen: für Vielfalt, Toleranz, Respekt und ein friedliches Miteinander.“
Mehr zum Programm der Internationalen Wochen gegen Rassismus unter dem Motto „Menschenwürde schützen“ gibt es unter dem Link: https://integration.kreis-hoexter.de/
Text und Fotos: Jürgen Drüke (Kreis Höxter)
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