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Mehr als nur Lernen - Fiona Broeker (Q1) zu Besuch an deutscher Schülerakademie in Loccum
In den Sommerferien am Ende meines zehnten Schuljahres bot sich mir die Möglichkeit, für 16 Tage an einem Kurs der deutschen Schülerakademie Loccum teilzunehmen. Zur Zeit meiner Anmeldung im Frühling wusste ich bereits grob darüber Bescheid, wie der Akademiealltag aussehen würde, da ich schon ein Jahr zuvor an dem Biomimicry-Kurs der Juniorakademie Ostbevern teilgenommen hatte. Als im Mai dann die Bestätigung meines Kurses einging, war ich zunächst enttäuscht. Ich hatte meine Erstwahl, einen biomedizinischen Kurs, nicht bekommen. Anstelle dessen erwartete mich im Sommer nun der non-deskriptive „Perspektiven: Wald Mensch“ Kurs…
Der Anreisetag war nach langem Warten endlich gekommen. Als ich in Loccum aus dem Auto stieg, begrüßten mich die Kursleiter und viele unbekannte Gesichter. Jedoch war auch ein bekanntes dabei: Eine andere Teilnehmerin der Juniorakademie sprach mich an und ich fand so direkt Anschluss. Auch ohne diese Bekanntschaft wäre der Anschluss leichtgefallen, denn die Atmosphäre war von Anfang an sehr offen. Alle unterhielten sich und lernten sich in kleineren Gruppen auf der Wiese im Hof kennen. Die von der Akademieleitung organisierte Rallye auf dem Gelände trug natürlich auch dazu bei.
Dann war es Zeit, die Akademieleitung und die Kurse kennenzulernen. Sofort wusste ich, dass dies doch die richtige Wahl gewesen war. In den kommenden Tagen würde ich so viel mehr erleben als erwartet. Ich würde Wissenschaft und Technik, Philosophie und Musik erleben. Ich würde Freundschaft und Vertrauen erleben, Seriosität und Humor, Freude und Trauer, einen Einblick in Gemeinschaft, die von uns allen geschaffen wurde.
Der Kurs „Perspektiven: Wald-Mensch“ spiegelte diese Diversität und Gemeinschaft perfekt wider. Was ich zuvor für unmöglich gehalten hatte, wurde dennoch umgesetzt. Perspektiven aus allen möglichen Lebensrichtungen und Umfeldern, von biologisch über philosophisch bis hin zu wirtschaftlich, wurden bearbeitet und erweiterten unsere Horizonte. Wir selbst als Teilnehmer brachten jeweils auch unsere individuellen Ansichten in die Diskussion mit ein, waren aber offen, die der anderen mit in unser Weltbild aufzunehmen. Durch den flexiblen, mit Humor versetzten Lernstil innerhalb der Gruppe, wurde die Diskrepanz zum Schulalltag klar. Im Kurs der Waldmenschen stand aktives Lernen im Vordergrund. Die Kursleiter fungierten eher als Wegweiser: sie lernten mit uns mit, schauten nicht von oben auf uns herab.
Außerhalb der Kurse boten die Schüler ihre eigenen Aktivitäten (wie zum Beispiel Jonglieren oder Sprachenlernen) an und es gab sogar einen Chor und ein Orchester. Durch das musikalische Programm konnte ein Auftritt in einer nahegelegenen Kirche organisiert werden, bei dem unsere Zusammenarbeit und das Engagement aller Beteiligten sehr zum Ausdruck gebracht werden konnten. Zusätzlich fanden viele weitere Veranstaltungen und Ausflüge im Rahmen der Akademie statt. Darunter waren mehrere Grillabende, Lagerfeuernächte, Mitternachtsfeiern, Tagesausflüge und sogar ein Sportfest. Der soziale Aspekt wurde keinesfalls benachteiligt. Keine einzige Person wurde ausgeschlossen, sodass die Vielfalt an Aktivitäten von jedem genossen werden konnte.
Mich hat besonders der Zusammenhalt der Akademie beeindruckt. Gemeinsam haben wir diesen Ort aufgebaut, der für uns alle wie ein zweiter Alltag wurde. Wir waren nicht nur einige Schüler in einem Ferienprogramm, wir waren eine Familie. So separat von unseren tatsächlichen Leben und doch mit so großem Einfluss auf uns selbst, auf einander. Ich hätte nie erwartet, dass sich in so kurzer Zeit eine so starke Gemeinschaft aufbauen lassen würde.
Bei der DSA hat man sich wirklich zu Hause gefühlt.
Ich möchte mich bei allen bedanken, die mir dieses Erlebnis ermöglicht haben.
Fiona Broeker
König-Wilhelm-Gymnasium Höxter
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